Am 12. Oktober 1492 entdeckte Columbus Amerika. Seitdem gilt er als Held. Seitdem wird in den USA und in vielen lateinamerikanischen Ländern traditionell der 12. Oktober als Columbus-Day gefeiert.
Was allerdings viele nicht wissen oder die Augen davor verschließen ist, welch tödliche Folgen seine „Entdeckung“ für die dort ansässige indigene Gesellschaft hatte. Denn wenn man sich mit seiner Biografie auseinandersetzt, wie es die Macher von Truth-Out taten, stellt man fest: die Menschen feiern einen Entführer, Vergewaltiger und Sklavenhalter. Seine Gräueltaten waren mit denen der ISIS gar nicht unähnlich.
Kein Wunder – und auf jeden Fall zu begrüßen! – ist es, wenn Nachfahren dieser indigenen Gesellschaften geschlossen dagegen protestieren.
Es bleibt nur zu sagen: nachDENKEN hilft, (selbst-)kritische Fragen stellen auch. Traditionen, und somit auch traditionelle Feiertage sind nicht universell. Sie sind ebenfalls irgendwann aus einem bestimmten Grund entstanden. Und sie sollten, wenn es an der Zeit ist, auch wieder gehen.
Hier geht es zum Artikel von Truth-Out.
Letztens habe ich mir den Film Snowpiercer angeschaut. Snowpiercer ist ein Zug, der im Kreis fährt. Der Zug hält nie an, er fährt immer immer immer weiter. Hinten die Armen, vorne die Reichen. Die Armen halten den Zug am Leben, das Leben der Reichen eigentlich. Ist alles nicht hart in den Film reinkodiert, sondern überoffensichtlich.
Wir sind der Kreis und wir sind der Zug. Und wen man kann das erkannt hat, bringt das eigentlich auch nichts. Gewöhnlich schauen wir nachdenklich aus dem Fenster, bleiben im Zug sitzen und fahren weiter.
Hat jetzt eigentlich alles nichts mit deinem Beitrag zu tun, aber ich bin an den Worten „Nachdenken“ und „selbstkritische Fragen“ hängen geblieben und dachte, ich schreib einfach mal meine Gedankenreise hin.
Hallo Marco, vielen Dank für Deine Gedankenreise! 🙂 Das Tolle am Mensch-Sein finde ich, dass wir in der Lage sind, zu entscheiden wer und wie wir sein wollen. Und zwar jederzeit! Viele Menschen vergessen das, oder sie tun es nicht, weil es „so wie es jetzt ist“, für sie bequemer ist. Jene aber, die damit nicht einverstanden sind, etwa dass die Armen das Leben der Reichen erhalten, können es ändern. Sie müssen sich nur dazu entscheiden. Darum geht es mir meistens – den Menschen aufzuzeigen, dass wir Vieles ändern können, zum Guten hin, wenn wir uns nur dessen bewusst sind, dass wir es können. Das hatte jetzt auch nicht unbedingt was mit dem Beitrag zu tun – naja, irgendwie doch denn immerhin weisen uns die Vertreter_innen auf eine recht eurozentrische Darstellung eines unserer Nationalhelden. 🙂