Einmal im Jahr treffen sich Ethnologinnen und Ethnologen der AG Ethnologische Bildung, um sich über aktuelle Forschungsergebnisse, Diskussionen und Entwicklungen in diesem doch nicht ganz so unwichtigen und für mich persönlich ziemlich spannenden Arbeitsbereich auszutauschen. Ziel der Tagung war es, einen Austauschort zwischen Theorie und Praxisfeldern der ethnologischen Bildung zu schaffen. Im September 2016 tagte die AG im wunderschönen Schloss Hohentübingen.
Es wäre, wie so oft, eine Schande, der Öffentlichkeit die vielen interessanten Impulse vorzuenthalten. Daher möchte ich einige der Vorträge vorstellen.
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Ethnologische Beratung in der Jugendhilfe der UMA
Dr. Nora Braun und Andreas Dürr M.A. haben eine ethnologische Beratungs-„agentur“ ins Leben gerufen, nachdem sich einige lokale Jugendhilfseinrichtungen persönlich an das Tübinger Ethnologieinstitut gewandt hatten, mit der Anfrage, ob die Ethnologen ihnen bei ihrer Arbeit mit den unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (=UMA) beratend zur Seite stehen könnten.
Die Ausgangslage
Laut Schätzungen sind in den Jahren zwischen 2010 und 2015 ungefähr 72.000 unbegleitete minderjährige Asylsuchende nach Deutschland gekommen. Für die Jugendhilfseinrichtungen beziehungsweise die Mitarbeiter stellte diese Zielgruppe ziemlich große und zum Teil für sie unbekannte Herausforderungen dar. Und da diese Gruppe ohnehin schon in der Öffentlichkeit als „Bedrohung“ wahrgenommen wurde/wird (die Berichterstattung war sicherlich nicht ganz unschuldig daran), war es höchste Zeit, so Braun und Dürr, etwas dagegen zu unternehmen. So entstand im April 2016 das Netzwerk für Interkulturelle Verständigung und Supervision (NIVES).
Was macht NIVES genau?
Das Aufgabenfeld von NIVES ist vielfältig und hat meist einen beratenden Charakter.
a) Beratung im Hinblick auf das Leben in den Wohngruppen allgemein
Zunächst einmal sensibilisierten die NIVES-Mitarbeiter die Teamleiter für die Situation der UMA, indem sie etwa Vorträge zu Themen wie „Ankommen in DTL“ oder „Kulturkrise“ hielten. Durch teilnehmende Beobachtung und informelle Interviews erörterten Braun und Dürr z.B. die Beziehungen zwischen Betreuern und Bewohnern. Anhand der so gewonnenen Informationen haben sie den Betreuern hilfreiche Tipps geben können, z.B. im Bereich Konfliktbewältigung. Konflikte sind oft vorprogrammiert, sagen die beiden, insbesondere weil die Tübinger UMA in gemischten Wohngruppen zusammen mit anderen Bewohnern leben, die entweder Drogenprobleme haben oder andere Schwierigkeiten aufweisen. Hier sehen Braun und Dürr auch eine der Aufgaben der NIVES – nämlich konstruktiv an der Konfliktbewältigung mitzuwirken.
b) Realitätsabgleich und Perspektiven der UMA
Integration ist keine Einbahnstraße, wie man weiß, daher müssen alle mit ins Boot. Und von Seiten der Ethnologen müssen alle unter die Lupe genommen und im Anschluss zur konstruktiven Mitarbeit verdonnert werden 😀 Daher arbeiten NIVES-Mitarbeiter – neben den Teamleitern – auch intensiv mit den UMA.
Denn in der Tat seien so manche Geflüchtete, so Braun, mit unrealisierbaren Vorstellungen darüber gekommen, was sie hier in Deutschland erreichen können, ganz nach dem Motto: vom Analphabet zum Arzt. NIVES soll daher die Betroffenen darüber aufklären, ob solche Wege überhaupt möglich sind beziehungsweise welche „Hürden“ (und davon gibt es mehr als genug!) überwunden werden müssen, um zu solchen Zielen zu kommen.
Zwischenergebnisse: Was wurde bisher erreicht? Was steht als nächstes an? Wo sind die Probleme? Wie sehen Lösungen aus?
Schon die ersten Zwischenergebnisse brachten bestimmte Konflikt- und Problemfelder ans Tageslicht.
Zum einen bemängelten Braun und Dürr die extrem begrenzte „Forschungszeit“, die ihnen zur Verfügung stand. Zum anderen zeigten sich die Auftraggeber relativ wenig kooperativ, was die Arbeitsweise der Ethnologen angeht, beziehungsweise einen Teilaspekt davon. „Als Ethnologen müssten wir eigentlich auch den Auftraggeber mit untersuchen“, so Braun und Dürr. „Doch diese Anfrage wurde argwöhnisch beäugt.“
Auch auf praktischer Ebene gab es einige Fragen zu klären. Nämlich einerseits: Was können wir Ethnologen praktisch tun und was nicht? Und andererseits: Was bzw. welche Art von Hilfe und Unterstützung ist von Seiten der Arbeitgeber selbst erwünscht?
„Was wir machen, nenne ich ethnologische Fallberatung“, sagt Dürr, und schildert die Vorgehensweise: In gemeinsamen Sprechstunden mit dem Betreuenden und den Jugendlichen werden diverse Situationen (Konflikte) aus dem Alltag der UMA thematisiert. Es werden Tagesabläufe besprochen sowie die Situationen, die zu Missverständnissen und evtl. Konflikten führten. Der beratende Ethnologe beobachtet und analysiert die Situation und gibt seine Ergebnisse als eine Art „Handreichung“ an die Betreuenden weiter.
Und die Besonderheit der Ethnologie ist …
zum Beispiel die Fähigkeit, eine kritische Distanz auf vermeintlich Alltägliches und „Normales“ zu werfen, wie hier in diesem Fall etwa auf das Konzept „Jugendlicher“ oder „Jugend“.
Was ist Jugend? Was ist ein Jugendlicher? Was ist ein Jugendlicher in dem Land, aus dem dieser Mensch, mit dem ich es gerade zu tun habe, kommt? Vielleicht ist er in seiner Heimat gar kein „Jugendlicher“ mehr, sondern längst ein Erwachsener? Es kann sehr wohl sein, dass viele UMA in ihren jeweiligen Herkunftsländern längst nicht mehr als „Jugendliche“ wahrgenommen und definiert werden, sondern als Erwachsene gelten. Und wenn sie dann in Deutschland ankommen und sich plötzlich in einer Situation vorfinden, in der sie bevormundet und „wie Kinder“ behandelt werden, dann ist es schon eher verständlich, wenn dieser Umstand zu Konflikten führt.
Vielen, die mit UMA arbeiten, ist dies nicht bewusst. Ethnologen geben Denkanstösse zu solchen und ähnlichen Situationen, und helfen somit den Betreuern, eine andere Perspektive, etwa die ihres Gegenübers, einzunehmen. Allein dies kann schon so manches Konfliktpotential entkräftigen.
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Informieren, Sensibilisieren, Perspektiven bilden – Bildungsarbeit zu Themen Flucht und Asyl
Verena Schneeweiß hat anhand von zwei Projekten im Bereich Bildungsarbeit vor Augen geführt, wie Ethnologie praktische Anwendung findet. Etwa wenn es um das gerade sehr aktuelle Thema Flucht und Asyl geht.
Projektbeispiel mit dem Schwerpunkt: „Information und Sensibilisierung“
Die Organisation KJR München (als Teil der größeren Organisation „Junges Bündnis für Geflüchtete“) entwickelt zum Beispiel Workshops, deren Ziel es ist, junge Menschen für die Lebenssituation von Geflüchteten in Deutschland zu sensibilisieren. Auf diese Art kann man, so Schneeweiß, den Ängsten und Vorurteilen, die rund um Geflüchtete und Asylbewerber im Umlauf sind, entgegenwirken.
So gehen die Teilnehmenden in den Workshops den Fluchtgründen auf die Spur, betrachten und analysieren genau, welche Vorurteile vorherrschen und überprüfen, ob und wieviel Wahrheitsgehalt in ihnen steckt.
Ein Arbeitsfeld für Ethnologen, gar keine Frage. Denn wo, wenn nicht hier könn(t)en Ethnologen mit ihrer Expertise, etwa im Bereich Land und Leute, interkulturelle Kompetenz, nur um einige aufzuzählen, auffahren? 🙂
Projektbeispiel mit dem Schwerpunkt „Begegnung“
Der Verein Commit e.V., bei dem auch Verena Schneeweiß selbst aktiv ist, bietet Workshops zum Thema „Perspektiven bilden“ an. Ursprünglich richteten sich die Workshops an junge Menschen, die sich in Orientierungsphasen befinden. In diesem Jahr wurden erstmals auch Geflüchtete eingeladen, an diesen Workshops teilzunehmen. Denn, so Schneeweiß, sowohl Geflüchtete als auch junge Menschen befinden sich in ähnlicher Situation, und stehen oft vor ähnlichen Fragen.
Im Rahmen dieser Workshops haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, nach Gemeinsamkeiten zu suchen – sowohl im Hinblick auf ihre Lebenssituation als auch auf ihre persönliche Zukunft.
Weitere inhaltliche Themen sind die Integration der Zugewanderten in der Gesellschaft, politisches Gemeinwesen, der Erwerb von Kenntnissen über die Grundlagen des demokratischen Zusammenlebens sowie der Aufbau von Kompetenzen und Motivation zur Mitgestaltung der Demokratie.
Herausforderungen – und die Chancen für die Ethnologen
Wenn man mit einem Workshop eine neue Zielgruppe ansprechen will, so muss man eine gewisse Vorarbeit leisten. So müssen die Seminarleiter ihre bisherigen Methoden überdenken und sie gegebenenfalls überarbeiten. Dies ist eine der Herausforderungen, der sich die Seminarleiter annehmen mussten, so Schneeweiß. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, dass sie auch selbstkritisch genug sein müssen, um zu hinterfragen, mit welchen Bildern und Stereotypen sie selbst, bewusst oder unbewusst, ausgestattet sind.
Die Schwerpunkte in den beiden Projekten liegen klar auf der Hand:
- Fokus auf diversitätsbewusste Bildung: Es geht um Lernprozesse über Vorurteile, Diskriminierung, gesellschaftliche Machtverhältnisse, etc.
- Fokus auf Wertebildung: Gleichwertigkeit der Menschen gilt als stärkstes Kriterium der Demokratie. Ziel in den Workshops ist es daher, das Gleichwertigkeitsdenken sowie das eigene Selbstwertgefühl zu stärken
- Fokus auf „critical global citizenship education“: Appell, die Prozesse der eigenen Kultur kritisch zu reflektieren.
In eben diesen Schwerpunkten finde ich ziemlich vieles wieder, worauf mich meine Professoren und Lehrtätige von Semester zu Semester hinführten und brieften. Sich in solchen Projekten zu engagieren kann für einen Ethnologie-Absolventen daher also ein toller Einstieg ins Berufsleben sein.
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„Wichtig ist es, die alten Hasen zu gewinnen“: Ethnologische Perspektiven auf das Feld der Polizei
Frank Müller kommt aus Bremen und lehrt und forscht dort am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft. In seiner aktuellen Forschung befasst er sich mit den interkulturellen Kompetenzen bei der Bremer Polizei – und fährt schon mal öfters nachts auf Streife mit.
Dass innerhalb der Polizei rassistische Gedanken vorhanden sind, das wurde in den letzteren Jahren immer wieder thematisiert, so Müller. Mittlerweile wurde das Problem auch von Seiten der Polizei erkannt, was sich daran äußert, dass das Thema „interkulturelle Kompetenz“ bereits als fester Baustein in der Ausbildung verankert ist. Auch erfahrene Polizist_innen werden angehalten, an entsprechenden Fortbildungen teilzunehmen, deren Ziele es sind, u.a. das Bewusstsein für das Konzept „Kultur“ herzustellen.
Realität trifft auf Theorie
Doch wie so oft, wenn Theorie in der Praxis angewandt werden soll, hapert es.
Das Problem an solchen Fortbildungen zum Beispiel ist, so Müller, dass die Teilnahme an den Kursen oft auf freiwilliger Basis erfolgt. (Und man kann sich vorstellen, wie gern man seine Freizeit dafür opfert, um sich „belehren“ zu lassen, womöglich darüber, das man latent „rassistisch“ denkt/handelt/ist …). Darüber hinaus besteht stets die Gefahr, findet Müller, dass die Vorurteile eher bestätigt als abgebaut werden. (Der Seminarleiter muss wirklich was auf dem Kasten haben, um dem entgegenzuwirken). Zudem wird das meiste Know-How nicht in Seminaren gelernt, sondern „draußen“ im Einsatzbereich, etwa auf Streife. Und so ist es also die Alltagspraxis, die für die „Neuen“ den Orientierungsrahmen bietet, wie man sich wann und wo zu verhalten hat. Und diese Alltagspraxis wird von den Erfahrungen und dem lokalen Wissen der „alten Hasen“ geprägt. Die Gefahr des so genannten Tunnelblicks und der „beruflichen Deformation“ ist daher sehr groß, so Müller.
Beitrag der Ethnologie bei der Polizei?
Wie können Ethnologen in der Polizeiarbeit konstruktiv mitwirken?Indem man in deren (Alltags-)Praxis verstärkt ethnologische Perspektiven einbringt, so Müller. Als Basis schlägt er vor, die Polizisten zu begleiten, wenn sie etwa auf Streife fahren. Auf diese Weise könne man am schnellsten, also bereits direkt vor Ort, auf konkrete Situationen reagieren, diese kritisch reflektieren (und dabei die involvierten Polizisten sofort einbeziehen) – und dadurch anbahnende Konfliktsituationen entschärfen.
So etwa, wenn wie so oft die Kategorien „Ethnie“ oder „Kultur“ als Begründung für dieses oder jenes Verhalten herangezogen werden. „Wir /Ethnologen/ reden ja ungern von ‚Ethnien‘ oder ‚Gruppen'“, sagt Müller. Menschen sollten als Individuen wahrgenommen werden. Ist diese Ebene erreicht, dann kann auf dieser Basis die gemeinsame Suche nach Lösungen beginnen.
Zu weiteren Themenfeldern der Ethnologen bei der Polizeiarbeit zählt Müller aber auch, sich mit dem Kulturbegriff auseinanderzusetzen. Auch hier spielt der „Perspektivwechsel“ eine große Rolle – und dieser kann von Ethnologen geschult werden. Mit dem Motto: „Polizei ist immer gegen mich, es sei denn, ich kann sie bezahlen“ kann man den Polizisten hier vor Ort vor Augen führen, wie unterschiedlich Polizei und Polizisten in anderen Ländern wahrgenommen werden (können), so Müller. Bereits dieses Wissen kann die eine oder andere Haltung der hiesigen Polizei gegenüber ihrem „Klientel“ ändern.
„Allerdings reicht es nicht, nur die jungen Azubis kulturell zu sensibilisieren“, merkt der Ethnologe an. Denn wenn die „alten Hasen“ weiterhin vermitteln „So wird es hier gemacht und nicht anders“, dann ändert sich nichts. Wichtig wäre es daher, in diese „Hackordnung“ reinzugehen, und gerade die Erfahrenen als Multiplikatoren zu gewinnen.
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Die „Hä?“-Momente erklären: Ein interkulturelles Trainingskonzept zum Erforschen neuer Lebenswelten
Michael Bortolamedi und Jane Neugebauer stellten sich in ihrem Vortrag die Frage: Wie werden Menschen, die ins Ausland gehen, auf diese neue (kulturelle) Erfahrung vorbereitet?
Sie selbst nahmen an „Kulturschock-Seminaren“ bevor sie für längere Zeit in China gingen. Während und nach dem Aufenthalt allerdings gab es dann keinerlei Betreuung. Das fanden die beiden bedauerlich, denn gerade während des Aufenthalts, wenn man von einem Kulturschock zum nächsten stolpert, fehle oft ein Ansprechpartner, um das Erlebte zu verstehen – und es irgendwo „einzusortieren“. Auch im Anschluss an ihren Auslandsaufenthalt gab es kein Abschlusstreffen, um sich über die Eindrücke und Erfahrungen auszutauschen. Man fühlte sich irgendwie „allein gelassen“, so das Fazit der beiden.
Als sie vor Ort selbst als Betreuer für die deutschen Klassen in China engagiert wurden, beschlossen die beiden, diese Lücke zu schließen – und nahmen die Schülerinnen und Schüler unter ihre Fittiche. Sie begleiteten die Gruppe vor Ort, ließen die Schülerinnen und Schüler die kulturellen Fettnäpfchen (das sind diese Momente, auf die man oft mit einem „Hä?“ reagiert), die einem im Alltag begegnen, dokumentieren und besprachen diese bei gemeinsamen Treffen.
Das Angebot kam bei den Schülern gut angekommen. Fazit von Bortolamedi und Neugebauer: Will man eine interkulturelle Sensitivität nachhaltig und dauerhaft verinnerlichen, bedarf einer pädagogischen Begleitung – und zwar vor, während und nach dem Auslandsaufenthalt.“
Da dies bei den meisten Anbietern von Auslandsreisen selten bis gar nicht angeboten wird, sieht es nach einer Marktlücke für Ethnologen aus 😉
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Ihr Kurs ist mein Ausgleich oder: Die Chance der Ethnologie in der Begabtenförderung
Veronika Ederer arbeitet in einer Bildungseinrichtung für hochbegabte Schülerinnen und Schüler in Zürich.
In der Einrichtung können die Schüler, so Ederer, zusätzlich zu ihrem regulären Unterricht, Kurse aus den Bereichen Technik, Logik, Leben, Umwelt, Gesellschaft, Sprache, Kunst und Kultur besuchen. Unterrichtet werden sie von Expertinnen und Experten des jeweiligen Fachs. „Und da ich Expertin im Fach Ethnologie bin, unterrichte ich eben Ethnologie“, schlussfolgert Ederer und lacht.
Ethnologie in der Begabtenförderung kommt sehr gut an, findet sie. „Diese Kinder sind sehr empathisch und zeigten sich von Anfang an sehr interessiert an Angeboten, die ich für sie hatte.“ In einem ihrer ersten Kurse hatte Ederer Menschen- und Kinderrechte zum Thema. Im aktuellen Schuljahr bietet sie Kurse mit den Namen wie „Eine Reise zu den Indianern Nordamerikas“ , „Rätsel der Welt“, „Auf große Entdeckungsfahrt“ an.
In der Begabtenförderung fühlt sich sehr aufgehoben. „Als Ethnologe kann ich mit Dingen aufwarten, die andere nicht haben“, sagt sie. Zum Beispiel, zu lernen, die eigene Perspektive zu erweitern. Insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund befassen sich sehr interessiert mit diesen Themen – vorausgesetzt, sie werden als hochbegabt erkannt und zu den Kursen geschickt. „Und die Kinder testen das Gelernte sofort an ihren Eltern aus“, fügt Ederer schmunzelnd hinzu.
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Fazit
Dank diesen (und vielen weiteren) Vorträgen bin ich nur noch mehr davon überzeugt, dass Ethnologie in der Bildungsarbeit mehr als gut aufgehoben ist: Es ist absolut notwendig, dass wir in diesen Bereichen vertreten sind. Und nicht nur sporadisch und zwischendurch mal, sondern vermehrt und immer und immer wieder. Ich fand die Tagung sehr spannend und freue mich auf jeden Fall auf das nächste Treffen.