In einer ethnologischen Zeitschrift einen ethnologischen Artikel veröffentlichen. Das stand schon länger auf meiner Agenda. Versäumte Call for Abstracts Termine oder einige höfliche Thema-Ablehnungen später habe ich es fast wieder aufgegeben, diesem kleinen Traum hinterher zu laufen. Doch dann hörte ich einen Ruf. Von CARGO 🙂
CARGO ist eine Zeitschrift für Ethnologie, bereits 1980 erblickte sie das Licht der Welt. Seitdem zieht sie in unregelmäßigen Abständen durch ethnologische Institute, verweilt dort ein paar Jahre/Ausgaben, wird von den Ethnologiestudierenden vor Ort (neu) konzipiert und veröffentlicht. Zur Zeit wird sie von den Student_innen der Bayreuther Universität herausgebracht.
Nun wollten sie eine Ausgabe über Berufsperspektiven von Ethnolog_innen machen und unsere Antworten hören auf die endlose nie endende bis zum Erbrechen nervtötende Frage „Und was willst du damit später mal machen?“ Und da musste ich ran.
Denn, das denke ich, ist aus dem Blogprojekt bereits ersichtlich: Als ich mich mit dem Schreiben, dem Journalismus als Beruf und alldem zu befassen begann (weil ich entdeckte, was für ein Unding geschieht, nämlich, dass unser geballtes Ethnologie- Wissen der Öffentlichkeit unbekannt ist – !?!) fand ich: so darf es nicht bleiben. Ethnologie im Elfenbeinturm darf nicht bleiben. Das muss sich ändern.
Also schrieb ich meinen Beitrag. Über die Ähnlichkeiten zwischen Ethnologie und Journalismus. Und deren Unterschiede. Und der Notwendigkeit, dass sich diese „Geschwister“ nicht mehr streiten, sondern (wieder) aufeinander zugehen und voneinander lernen. Ich schrieb mit viel Herzblut versteht sich. Weniger „akademisch“ und mehr „journalistisch“, versteht sich.
Und nun, Monate des Wartens später, ist sie da!
Vor ein paar Tagen erreichte mich die Büchersendung mit der aktuellen CARGO-Ausgabe.
Nach erstem Durchblättern muss ich sagen: Ich bin begeistert !!! (Aber ich bin ja auch nicht objektiv.)
Nur so als Beispiel, was die neue Cargo hergibt:
_“Was macht eine EthnologIn im Unternehmen?“ fragt sich Maximilian Priester-Lasch und gewährt Einblicke in die Organisationsethnologie, klärt auf, was Unternehmenskultur bedeutet und erzählt über seine praktischen Erfahrungen an dieser Schnittstelle.
_Juliane Kunert berichtet über ihre Erfahrungen mit Internationalen Freiwilligendiensten als Arbeitgeber.
_Die Initiative „ebasa e.V.“ stellt sich und ihre Arbeit ebenfalls darin vor. Sie befassen sich mit Themen Globales Lernen, Neokolonialismus, Rassismus (v.A. in der Bildungsarbeit) und bieten regelmäßig Workshops an.
Und natürlich:
Für Interessierte unter euch: Das Heft kann für ein Äppel&Ei direkt auf der Cargo-Webseite bestellt werden. Also hier.
Wer wissen will, welches Thema als nächstes die CARGO-Seiten füllen wird, kann das hier nachlesen.